12 Monate, 12 Veranstaltungen. Mit diesen 12 Etappen wird das Nouveau Monde einen Weg zu einem „Neues Nous“ zurückgelegt haben, von dem wir uns wünschen, dass er fortbesteht.
Wir stellen fest, dass Migrant:innen noch zu oft von der lokalen Kulturszene abwesend sind, vielleicht weil sie sich nicht legitimiert fühlen. Unsere Ziele sind es partizipative Vorschläge zu formulieren und die breite Öffentlichkeit für die Herausforderungen zu sensibilisieren, um ein Zusammenleben zu schaffen, das allen zugute kommt.
Unser Projekt hat den Anspruch, Brücken zu bauen, die manchmal vergessen, restaurierungsbedürftig oder neu zu errichten sind, um kulturelle und soziale Räume in einer nachhaltigen Perspektive mitzugestalten und integrative Begegnungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu fördern: Schweizer:innen und Migrant:innen, Jung und Alt, alle Geschlechter, sozialen Schichten und beruflichen Status zusammen.
Unter Aufsicht eines erfahrenen Kursleiters kurze Texte auf Französisch oder in der Muttersprache verfassen, ohne sich um Rechtschreibung und grammatikalische Vereinbarungen zu sorgen. Stattdessen Träume, Wünsche, Enttäuschungen oder andere Themen aufgreifen, und diese allen Teilnehmenden vorlesen und darüber diskutieren...
Dies ist der Ablauf dieses Workshops, welcher ermöglicht, sich besser kennen zu lernen.
Unter der Leitung des Künstlers Flaviano Salzani werden die Teilnehmenden eine mobile Skulptur erschaffen, die sich durch die Strassen Freiburgs bewegen und die Passant:innen ansprechen wird: Was denken diese Menschen über Diversität ? Wie können sie diese zum Aufblühen bringen? Welche Botschaft möchten sie an die Welt richten?
Sich miteinander absprechen, sich koordinieren, sich anpassen. In einem gemeinsamen Raum ausdrücken, was für einen selbst wichtig ist. Eine Spur, eine Emotion, eine Facette der eigenen Sprache, der eigenen Kultur, des gegenwärtigen Augenblicks auf die Wand drucken. Eine kollektive Kreation unter der Leitung des Künstlers Flaviano Salzani, die einen Raum im Nouveau Monde schmücken wird.
Eine Begegnung wagen, die zeitlich begrenzt ist, begleitet mit einem Gegenstand, einem Spiel, einem Instrument, Bild, eine besondere Fähigkeit... Einen Austausch schaffen, der Grenzen überschreitet. Diese Aktivität ermöglicht es Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, ihren Talenten und ihrer Neugierde freien Lauf zu lassen und vielleicht entstehen daraus schöne Freundschaften.
Nein, geht nicht darum, in Büchern zu blättern, sondern jemandem zuzuhören, der über seine Erlebnisse spricht! Die „lebenden Bücher“ kommen aus einer anderen Kultur, sind vor kurzem oder vor längerer Zeit in die Schweiz gekommen und werden während eines Treffens an einem Tisch Teile ihrer Geschichte mitteilen. Eine schöne Gelegenheit, sich für die Vielfalt zu öffnen!
Wie kann man mit Kindern über das Thema Exil sprechen? Zahlreiche Alben der Kinderliteratur behandeln dieses Thema, dem Alter entsprechend auf nuancierte Weise.In diesem Workshop sollen sie diese entdecken und sich anschliessend mit ihnen austauschen, um Antworten auf die Fragen zu finden, die ihnen gestellt werden könnten. Der Workshop bietet auch Fachleuten aus dem Bildungsbereich die Gelegenheit, Bücher zu entdecken, die sich mit diesem Thema befassen.
Das Nouveau Monde und das Neues Nous schliesst sich dem UNHCR (Hochkommissariat für Flüchtlinge) an und beteiligt sich an dem Projekt Festival" Taste Home", das in verschiedenen Städten der Schweiz durchgeführt wird. Am diesem kulinarischen Tag in Freiburg werden Flüchtlinge ihre Fähigkeiten einsetzen, indem sie Gerichte und Geschmäcker aus ihren Herkunftsländern anbieten.
Viele Migrant:innen in unserer Region machen Musik, singen oder tanzen. Dieses Festival wird dem Publikum die Möglichkeit bieten, sich für die künstlerische Vielfalt der in unserem Kanton vertretenen Kulturen zu öffnen.
Welche(n) Film(e) möchten die Migrant:innen, die diese Filmvorführung organisieren, dem Freiburger Publikum zeigen? Zu welchem Zweck? Welche Themen könnten nach der Filmvorführung im Kino Rex diskutiert werden? Sie haben das Wort!
Kunstwerken von Migrant:innenn den ihnen gebührenden Platz einzuräumen und sie an einem Ort auszustellen, an dem sie bewundert oder sogar verkauft werden können. Gemälde, Skulpturen, Collagen, ... es gibt keine Grenzen bei dem, was angeboten wird.
Der Videokünstler Flavio Sanchez wird mit Unterstützung von Personen mit Migrationshintergrund einen Kurzfilm zu einem Thema drehen, das vom Projektteam festgelegt wird. Eine Reportage über die Veranstaltungen, die im Rahmen des Projekts Neues Nous organisiert werden? Interviews auf der Strasse? Oder etwas anderes? Lassen Sie sich überraschen !
April 2025: Erstes Forum der im Migrationsbereich tätigen Vereine, das von der Stadt Freiburg organisiert wird. Eine Gelegenheit für Migrant:innen aus der Region, eine ganze Palette von Angeboten zu entdecken. März 2026: Echo dieses Forums, das sich auch für Vereine öffnet, die ausserhalb von Freiburg tätig sind, diesmal organisiert vom Projekt „Nouveau Monde vers un Nouveau Nous“.
Unsere Erfahrung in der Organisation und Leitung von kulturellen Veranstaltungen hat uns auf eine starke Problematik aufmerksam gemacht : Publikum mit Migrationshintergrund ist bei öffentlichen Kulturveranstaltungen nur wenig präsent. Wenn es sich um Migrant:innen handelt, die sich in einer prekären Situation befinden (aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage oder ihres Asylstatus), haben wir das Gefühl, dass sie sich an Orten treffen, die für sie bestimmt sind. Vielleicht finden sie dort ein Gefühl der Sicherheit? Erzeugt die „Konfrontation“ mit einem „gut integrierten“ Publikum Angst? Angst vor Ablehnung? Davor, nicht das Richtige zu tun?
Menschen, die es nicht gewohnt sind, „einen Platz einzunehmen“ und in einem kreativen Prozess wirklich aktiv zu sein, zu ermöglichen, bedeutet auch, diesen Platz „freizugeben“, zu akzeptieren, dass die Dinge auf eine etwas andere Weise getan werden. Die Beteiligung muss während des gesamten Prozesses, von der Planung der Veranstaltung bis zu ihrer Bewertung, mit dem Recht auf Entscheidungsfindung verbunden sein. Die Entwicklung und Stärkung der Kompetenzen und des Selbstwertgefühls hängen eng damit zusammen. Nur wenn eine Migrantin oder ein Migrant wirklich anerkannt wird, wird sie oder er den Weg einer erfolgreichen Integration wagen !
Wir möchten, dass unser Projekt eine Brücke zwischen den Menschen schlägt und dass die nebeneinander liegenden Kapla-Teile das Ergebnis der Beiträge jedes Einzelnen sind: Schweizer/in/Migrant/in, Fachkraft/Novize, Arbeitnehmer/in/Freiwillige. Und dass diese Brücke eine Kultur vermittelt, die es ermöglicht, Verbindungen zu schaffen, indem man eine Lebensgeschichte, ein Talent, eine Leidenschaft, eine Hoffnung in irgendeiner Form teilt.